Schon immer faszinierte mich nicht nur eine Art der Kunst, sondern am Liebsten würde ich alles können. Es gibt aber Bereiche deren Anschaffung doch etwas teuer ist um es dann für einen Versuch anzuschaffen. Aber... glücklicherweise gibt es mittlerweile viele Tages oder sogar Wochenendkurse. Genau so einen habe ich belegt. Die Faszination Airbrush habe ich schon lange. Da mein Pappa gleich mitzog waren wir schneller angemeldet als Gedacht.
Gleichmal vorweg genommen - der Kurs war spitze! So spitze das ich also nun doch das Material habe um daheim mit Airbrush zu arbeiten.
Samstag
Schnell war auch der Tag gekommen und wir fuhren Samstag in der Früh zu Anne an den Airbrush Anfängerkurs. Über zwei Tage würde der gehen und wir hatten keine Vorstellung wie es werden würde. Anfänger eben. Also umso spannender was wir die Tage anstellen würden. So wurden wir dann herzlich begrüßt und konnten schon mal das Ladensortiment durchstöbern und die Bilder bestaunen, bevor es in den Kursraum ging und wir unsere Plätze bezogen.
Erstmals die Maschine in die Hand nehmen. Erstmals einfach nur "drücken" für Luft und "ziehen" für Farbe. Koordination die das Hirn am Samstag in der Früh noch nicht so packt. Aber irgendwann soll das berühmte KLICK kommen. Ich glaub aber, das dauert noch.
Danach eine kleine Zielübung, die Farbe dahin sprühen wo man auch will. Oder, ganze Flächen schön aus färben. Nicht so einfach wie gedacht. Vor allem das Zielen wenn man erst nur mit Luft ankommt und irgendwann die Farbe dazu nimmt. Ayayay!
Die Strukturen waren klasse, Mit Hilfe von Schwämmen, alten Spitzenvorhängen, Federn oder auch einfachen Gittern kann man super Effekte zaubern. Gibt nur etwas bunte Finger vom andrücken, aber wer will schon sauber bleiben.
Danach, muss die Maschine aber auch sauber gemacht werden. Die winzigen 0.2er Nadeln sollen ja von Farbe nicht verstopfen. Das Pflegen ist auch eines der wichtigsten Sachen. Schliesslich will man einen sauberen Sprühnebel der tut was man will. Zumindest wenn man dann etwas kann.
Weil man ja nicht nur irgendwelche Formen aufs Blatt bringen möchte, haben wir als nächste Übung direkt mit Folie und Cutter gearbeitet. Ausgeschnitten (damit der Rest vom Blatt sauber bleibt) und dann in verschiedenen Varianten die Verläufe gemacht. Da gehört nicht nur eine Technik dazu, auch eine ruhige Hand, das Aufnehmen der Farbe etc. Und wieder, die Handkoordination. Luft - Farbe - Luft. Phu.
So variierten dann bei Jedem auch die Farben und Verläufe. Es gab natürlich auch super tipps, zum Beispiel ob man eher bei Dunkel oder bei Hell anfängt. Was denkt ihr?
Und für einen Bild bei dem man die Maschine erst knapp 2h in der Hand gehalten hat, ist doch das super, oder?
Ich zumindest bin auf diese Übung schonmal stolz, auch wenn ich dem Ganzen noch etwas kritisch entgegen sehe. Schliesslich war diese einfache Übung schon fordernd.
Und dann! DANN... nachdem wir uns bei einem Mittagessen etwas erholt hatten, klatschte uns Anne einen Tigerkopf als Vorlage hin mit den Worten "Den machen wir jetzt!" Wir waren alle schon fast wieder draussen als wir uns dann doch entschieden die Herausforderung anzunehmen.
Den Start machten wir mit einer Schablone, die alle schwarzen Bereiche ausgespart hatte. So konnten wir ziemlich schnell alle Konturen schon mal aufs Blatt bringen. Soweit, so gut. Danach haben wir mit Hilfe einer "Haarschablone" das etwas wuscheligere Fell gemacht. Mit dem zweiten Schritt war der Tiger also schon etwas lebendiger als nur mit den harten Kanten. Als nächstes zogen wir eine Folie auf das Gesicht und schnitten Augen und Nase aus, die wir dann in Sandgelb und einem Hautfarbton besprühten. Natürlich wie gelernt mit einem Verlauf. Das Zurückkleben von Augen und Nase war gar nicht so einfach, aber jetzt wollten wir ja, das diese Partien keine weitere Farbe abbekommen. So musste die Folie wieder drauf ehe es freihand weiter ging. Das blau. Mal dunkler, mal weniger. Sprich... mal gingen wie einmal darüber, mal zweimal oder gar dreimal. So formte sich langsam auch der 3D Effekt und der Tiger bekam seinen stolzen Blick. Der Hintergrund war dann eher wieder grossflächig. Zur auflockerung im Dunkeln gab es noch einen Mond und wer wollte einen kleinen Stern als Lichteffekt.
Sprachlos sowas am ersten Tag geschafft zu haben. Mit geschwellter Brust, war also der erste Tag vorbei und wir sinnierten darüber nach ob wir uns dafür begeistern oder nicht.
Sonntag
Gespannt was wir am zweiten Tag alles schaffen, haben wir die alte Airbrushpistole die noch im Keller war eingepackt. Die Gebrauchsanweisung aus dem Jahre 1990 liess also vermuten, dass der Kellerfund nicht allzu neu ist. Ich beschloss den Tag mit der Pistole zu sprühen.
Wir sprühten uns wieder einige Minuten lang ein und Tatsache war das die Fingerkoordination schon etwas besser funktionierte. Noch nicht perfekt, aber besser.
Es stand für den Morgen ein Bild mit verschiedenen Materialien an. Dies ist natürlich gerade für den Lerneffekt richtig spannend. Oberfläche ist ja nicht immer gleich Oberfläche.
Mit dem Baumstamm wurde begonnen. Schritt für Schritt brachte uns Anne der Struktur näher.
Verschiedene Farben, wie gelb und braun waren dabei, ebenso aber auch Strukturhilfen wie zerknülltes Papier. Damit arbeiteten wir auch bei den Marmorblöcken im Hintergrund. Faszinierend wie sich mit jedem Schritt die Struktur mehr und mehr abhob und die Oberfläche sichtbar wurde. Mutig sein und Neues wagen ist die Devise.
Das Ei! An sich nicht anders als eine Kugel. Aber wie um Himmelswillen schafft man diese tupfige Oberfläche? Na, richtig gewusst? Genau, man dreht den Luftdruck etwas hinab. Und die Farbe spritzt nicht mehr so schnell und schön, sondern mit Tupfern. Ein genialer Trick oder?
So entstand nach und nach das Bild, mit einer Kugel dabei, die sich im Titanwürfel spiegelt. Ebenso der feine Kristall. Gut, der hat bei mir einen Schlag abbekommen. Aber darüber lässt sich nun streiten.
Die Übung war sehr spannend und toll mitzumachen!
Als Nachmittagsaufgabe hatten wir etwas mitgebracht. Jeder ein Bild was er sprühen wollte. So machten wir uns individuell daran dieses Werk irgendwie zu schaffen. Natürlich stand Anne uns bei und hat uns mit Tipps und Ratschlägen unterstützt. Es war gut ein Bild zu beginnen und die Vorgehensweise zu hören. Schliesslich hapert es nicht oftmals an der Stelle an der man nicht weiss wie anfangen.
Mein Oktopus startete also mit dem Ausschneiden der Vorlage. Der Oktopus wurde danach auf die Platte geklebt die schon gelb vor grundiert war. Danach galt es erstmals den Hintergrund zu besprühen und die Farben so hinzubekommen das sie mir gefielen.
Von da an verfiel ich in akribische Fizzelarbeit. Ich konnte mich nicht darauf konzentrieren schnellstmöglich ein Bild hinzubekommen. Ich musste Tentakelstück für Tentakelstück bearbeiten und so genau wie möglich besprühen. Kurvenlineals wurden gebraucht und ich verfiel vollends dem Bild.
Wer meine Arbeitsweise kennt, dem kommt das bekannt vor. Die Bilder entstehen nunmal nicht in 2h. So reichte mir auch hier die Zeit nicht, aber ich werkelte munter daran herum.
Pappa löste das Zeitmanagement bravouröser und arbeitete sich Schritt für Schritt zu seinem Bild vor.
So entsnaden die Bilder und ich bin stolz drauf. Nicht fertig, aber stolz. Ich werde das Bild beenden. Die Materialien dafür sind gekauft und die Zeit werde ich aufwenden. Mal sehen wann!
Vielen Dank für den tollen Kurs Anne!
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Anne (Donnerstag, 30 Mai 2019 10:53)
Super bericht,ihr wart auch eine tolle Gruppe,hat viel Spass gemacht